Sonntag, 25. Dezember 2011

Weihnachtsgeschenke, Teil 2

Um nicht in Gefahr zu laufen, einem der Beschenkten die Überraschung zu verderben, musste dieser Post leider etwas warten.

Das letzte angefertigte Geschenk ist eine Agenda mit Druckknopfverschluss und einem unterlegtem Frosch.
Wir haben am Anfang eine Agenda mit Inhalt und Ringverschluss gekauft, um diese danach in ihre Einzelteile zu zerlegen. Der neue Deckel wurde mit einem Frosch unterlegt und mit einem passenden Grün überzogen.



Diese Agenda ist einmalig und ein echter Hingucker.

Das Kronjuwel unter den diesjährigen Geschenken ist aber ein umgedeckeltes Regelwerk für ein Rollenspiel.
Die Idee für die neuen Deckel war, dass die Unterlegungen das facettenreiche Spiel wiedergeben sollten. Da das Spiel aber Genre unabhänigig ist, also sowohl Ritter, Raumschiffe und James Bond in einem zusammenfassen kann, war die Gestaltung etwas umfangreicher als üblich - und wurde dementsprechend üppiger.

So sah der alte Deckel aus. Durch vielen Gebrauch an
Ecken und Rücken schon stark abgenutzt.

Nachdem das Motiv für die neuen Deckel endlich ausgereift ist, müssen wir uns jetzt ans Eingemachte machen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn zuerst wird der Buchblock aus den alten Deckeln herausgenommen.

Das schwarze Vorsatzpapier wird am Rücken entlang aufgeschnitten.
Die Vorsatzpapiere werden vorne und hinten aufgeschnitten. Danach fällt einem auch schon der Buchblock entgegen. Jetzt müssen nur noch die Reste vom Block entfernt werden. Die Vorsätze werden später durch neue ersetzt.


Der Block liegt nun frei. Der alte Deckel wird jetzt nicht mehr gebraucht.

Als nächstes muss der Buchblock von den Resten der Klebebindung befreit werden. Das ist nicht allzu schwierig, da diese Bindung so "haltbar" wie ein normaler Abreißblock ist. Viele Seiten waren ohnehin schon lose.


Jede Seite, die noch klebt, muss einzeln vorsichtig abgerissen werden.



Danach hat sieht der ursprüngliche Buchblock etwa so aus.


Jetzt wird der Block neu gebunden und kommt dazu in einen Spannrahmen. 


Im Spannrahmen bekommt der Block eine Fächerklebebindung.

Noch einmal überprüfen, ob man auch im Rücken klebt.

Während der Buchblock trocknet, kann man sich jetzt den Unterlegungen widmen.
Auf dem Rückendeckel wird das "Spielbrett" aufgebracht. Das besteht aus lauter aneinanderliegenden Sechsecken, den Hexfeldern.

So sah die Vorlage aus.

Und so das Endergebnis.
Auf dem Vorderdeckel sollen viele Dinge vertreten sein:
- Der Name des Spiels (GURPS)
- Symbole für die verschiedenen Genres (Gewehr, Science-Fiction Helm und Schwert)
- Das Würfelsystem (drei sechsflächige Würfel)
- Der Name des Buches (Basis)


Jedes Symbol und jeder Buchstabe muss einzeln ausgeschnitten
und aufgeklebt werden.
In den Rücken sollen noch einmal die Namen des Spiels und des Buches wiederholt werden, ähnlich einer Rückenprägung.

So sieht der Deckel aus, wenn alle Unterlegungen aufgeklebt sind.
Da man beim alten Deckel schon sehen konnte, wo sich das Buch als erstes abnutzen wird, haben wir uns entschieden einen Halblederband mit den dazugehörigen Ecken zu machen. In diesem Fall haben wir Kunstleder verwendet, da dieses sehr unempfindlich ist.

So sehen die schwarzen Ecken aus:
Links ist die äußere Seite und rechts die Innere

So sieht der fertige Buchrücken aus.
Jetzt werden die Deckel mit schwarzem Papier bezogen.
Unterlegungen sieht man bei Papieren besser, als beispielsweise bei den meist gröberen Geweben. Viele einzelne, bzw. komplexere Unterlegungen werden daher meist nur mit Papier bezogen, wohingegen einfache (wie der Frosch) auch mit Gewebe verarbeitet werden können.

Die Hexfelder sind mit Papier bezogen.

Der Vorderdeckel ist auch endlich fertig.

Mit eingefügtem Block ist das Buch wieder vollständig.

Damit sind alle Geschenke fertig, die wir gemacht haben. Zwei Kisten, ein Notizbuch, eine Agenda und ein neuer Deckel für ein Buch - viele Geschenke für die Verwandten und hoffentlich für Sie ein kleiner Einblick darin, was unsere kleine Kunsthandwerkliche Buchbinderei am Kirchplatz 2 in Jever so alles machen kann.


Dies ist der letzte Blogeintrag für dieses Jahr und wir von der sina edition wünschen Ihnen weiterhin frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Freitag, 16. Dezember 2011

Weihnachtsgeschenke aus der sina edition

Für viele Menschen ist es immer sehr anstrengend sich etwas kreatives auszudenken, um seinen Liebsten etwas schönes und ganz persönliches schenken zu können. Noch schwerer wird es, diese Idee in die Realität umsetzen zu können.
Bei uns ist das eigentlich ganz leicht.

Wir sind so vielseitig, dass wir wirklich für jeden etwas ganz besonderes machen können.

Beispielsweise für Kinder im Alter von 2 - 4 Jahren. Was schenkt man denen, wenn die ohnehin schon mit Spielzeug überhäuft werden?
Wir sind auf die Idee gekommen eine richtig schöne, stabile Schachtel zu machen. Inspiriert wurden wir dabei von dieser Schachtel. Anstatt von Schanieren und einem Deckblatt, haben wir uns entschieden die Namen der Kinder auf dem Deckel zu unterlegen. Diese Schachtel ist vielseitig einsetzbar und wird ein Leben lang halten. Sollten die Kleinen bspw. irgendwann mal ihr Zimmer aufräumen müssen, kann einfach alles Spielzeug schnell da rein gesteckt werden und schon ist aufgeräumt. Oder da werden die Tagebücher oder Briefe und Karten abgelegt, oder oder oder.





Für meine Schwägerin habe ich ein Freundschaftstagebuch der besonderen Art gemacht. Sie ist ein Fan von dem Nintendospiel "Zelda". Ein sich oft wiederholendes Symbol in diesem Spiel sind die Insignien auf einem Schild des Protagonisten und mit einer Unterlegung konnte ich dieses Symbol auf den Deckel des Freundschaftstagebuches bringen.
Ob sie es als Tagebuch oder Notizheft oder was auch immer benutzt, ist vollkommen ihre überlassen. Aber eines ist sicher: So ein Buch besitzt keine zweite Person!



Mein Bruder hat in letzter Zeit einiges Interesse an einer Laufbahn im Justizbereich gezeigt. Also habe ich eine Kunstmappe mit einer Unterlegung in Form eines Paragraphen gemacht. Diese ist mit einem unseren neuen Marmorpapieren bezogen. Dazu kam eine Prägung mit seinem Namen.


Safran-Marmorpapier, Paragraph-Unterlegung und Prägung
 Eine Kunstmappe besteht aus zwei festen Deckeln, die mit einem Gelenk verbunden sind. Auf dem hinteren Deckel befinden sich innen drei Klappen. Das gesamte Kunstwerk dient dazu, lose Blätter elegant und auffallend schön transportieren zu können.


Bei diesen Geschenken ist das Augenmerk auf die Unterlegungen gerichtet. Diese Unterlegungen sind einfach nur genial und nur bei uns so individuell zu erhalten. Ob auf einem Produkt unserer Kollektion, einem ganz normalen Buch oder einem Wunschprodukt ihrer Wahl, Unterlegungen können so ziemlich überall aufgebracht werden.
Das wichtigste ist es, die Unterlegungen simpel zu halten. Natürlich können durch mehrere Lagen von Unterlegungen nahezu dreidimensionale Effekte hervorgerufen werden. Aber da sich der Bezugsstoff noch an diese anschmiegen muss, können die Unterlegungen nicht turmhoch und nicht zu viele auf einmal auf ein Objekt gebracht werden. Weitere Ideen sind in unserer Gallerie zu finden.

Aber man kann auch ohne Unterlegung ein richtig schönes Geschenk machen. Ganz einfach geht das mit unseren handgeschöpften Marmorpapieren.


Eine kleine Schachtel, aber mit unserem neuen Papier einfach ein Hingucker


Auch mit Streifen eine richtig geniale Schachtel


Samstag, 10. Dezember 2011

Die Buchbinderkurse im Dezember 2011...

... haben mal wieder unglaublich viel Spaß gemacht!



Maximal fünf Teilnehmer konnten mitmachen. Diese haben aber jede menge Kreativität mitgebracht.


Das Thema war "Individuelle Schachteln machen" und da sind einige richtig geniale Exemplare bei rausgekommen.

Die Teilnehmer sollten sich vorher ausrechnen, welches Maß sie haben wollten und sich damit dann ihre individuelle Schachtel zusammenstellen. Ob groß oder klein, breit oder schmal, hoch oder flach - Jeder konnte sich aussuchen, wie seine Schachtel werden sollte.



Auch die Farbwahl war den Teilnehmern überlassen.



Und die Auswahl an Farben hat unsere Teilnehmer dank neuer Marmorpapiere so manches Kopfzerbrechen gemacht.


Ob schlicht oder mit knalligen Farben - jede Schachtel war einfach super geworden.




Die Teilnehmer und Veranstalter waren sich einig:
Dieser Kurs wird wiederholt!

Damit dann auch gleich die erste Ankündigung:
Die nächsten Kurse werden vermutlich irgendwann im Februar sein. Näheres dazu kommt aber noch.

Die andere Ankündigung betrifft unseren nächsten Blogeintrag:
Am Freitag, dem 16. werden wir nämlich einige der von uns selbstgemachten, ganz individuellen Weihnachtsgeschenke zeigen. Vielleicht wird dann ja beim Lesen der eine oder andere inspiriert und kommt mit seinen eigenen Ideen zu uns. Wir werden uns freuen diese dann zu verwirklichen!
(Übrigens haben wir nämlich am Sonntag dem 18. auch auf. Wenn jemandem dann nämlich noch irgendeine Idee unter den Fingernägeln brennt, wären wir im Notfall auch noch da.)

Freitag, 11. November 2011

Ein ganz persönliches Geschenk

Wir hatten mal wieder nach langer Zeit einen richtig schönen Auftrag bekommen. Und zwar sollten wir eine ganz besondere Schachtel machen.


Eine ganz individuelle Kiste. Und so stabil wie Holz!

Diese Schachtel war gleich in mehrfacher Hinsicht besonders. Unser Kunde wollte eigentlich eine Holzkiste verschenken. So etwas haben wir zwar nicht, aber das war für uns kein Hindernis. Nimmt man die Pappe für die Schachtel doppelt, ergibt sich eine Dicke von fast einem halben Zentimeter - und das ist so stabil wie Holz.
Das Titelbild auf dem Deckel wurde vom Kunden selbst gestaltet und das Efalin für den Außenbezug haben wir dementsprechend angepasst. Innen wurde aus praktischen Gründen helle cremefarbene Elefantenhaut benutzt: Damit man später auch mal wieder etwas in der Kiste findet!



Um dem Ansehen einer echten "Schatzkiste" näher zu kommen, wurden am Deckel Scharniere befestigt.



Und um den Gesamteindruck zu vervollständigen, wurde vorne ein Überfall befestigt. Dieser kann mit einem kleinem Schloss verriegelt werden.


Leider dürfen wir solche Schachteln sehr, sehr selten machen. Dabei macht es uns so viel Spaß und sieht dazu noch wirklich gut aus. Und ganz oben drauf: Diese Schachteln sind echte, handgefertigte Unikate, die man so sonst nicht geschenkt oder gar zu kaufen bekommt.

Ganz herzlich wollen wir Herrn Gordon Päschel danken, der uns nicht nur diesen wundervollen Auftrag gegeben, sondern auch die Fotos für uns geschossen hatte.

Freitag, 28. Oktober 2011

Neue Kurse ende November, Anfang September

Letztes Jahr haben wir es mal wieder ausprobiert und es hat uns und den Teilnehmern viel Spaß gemacht:

Wir bieten im November und Dezember wieder Kurse an!

Die Themen diesmal sind:
1.) Individuelle Schachteln!
Wir bieten an, an einem oder falls nötig an zwei Samstagen, Schachteln in beliebigen Formaten herzustellen. Bei der äußeren und inneren Gestaltung lassen wir unseren Teilnehmern ebenfalls freie Wahl.
Beispielsweise könnte man die Schachteln mit unseren schönen handgeschöpften Marmorpapieren beziehen. Oder mit einer selbst zusammengestellten Collage, die bei uns ausgedruckt werden kann.

2.) Flechtbilder!
An einem Samstag bieten wir an, mit uns Flechtbilder zu erstellen. Lassen Sie sich überraschen!

Die genauen Termine wären jeweils von 09.00 bis 13:00 am:
26. November - Flechtbilder
3. Dezember - Schachteln
und evtl. 10. Dezember - Ausweichstermin, um die Schachteln fertigzustellen.

Anmelden können Sie sich persönlich bei uns oder per Email: info@sina-edition.de





Dann noch etwas nebensächliches:
Auf unserer Homepage haben wir einige Dinge hinzugefügt. Besonders möchten wir das Gelenkbüch erwähnen. Das ist ein richtig schönes Buch, dass wirklich ganz individuell angefertigt wird und nirgenswo sonst zu kaufen gibt. Hier der direkte Link zum Gelenkbuch.

Und so sieht es aus:

Freitag, 30. September 2011

Unsere Fototagebücher

Zu unseren beliebtesten Produkten gehört das Fototagebuch-Quer. Nicht nur dadurch, dass es praktisch und im Querformat schön anzusehen ist. Nein, wir können nämlich so ziemlich alles damit machen und fast jeden individuellen Wunsch in Buchform umsetzen.

Ein Fototagebuch Quer - Mit ganz besonderer Titelblatteinlage und Prägung

Normalerweise ist eine Titelblatteinlage für Fotos gedacht, die auf den Deckel geklebt werden sollen. Hier wurden zwei Wappen eingearbeitet, die eigentlich zum Aufnähen sind.

Und etwas ganz besonderes ist der eingeschobene Rücken. Der wird eigentlich immer erst gemacht, wenn man das Fototagebuch nicht mehr erweitern will oder kann und das Buch abschließen möchte. Mit einem eingeschobenen Rücken kann ein Fototagebuch nicht mehr erweitert werden, sieht aber dafür unglaublich schön aus.


Das Fototagebuch-Quer mit eingeschobenen Rücken
Diese eingeschobenen Rücken werden ganz individuell an jedes Fototagebuch angepasst.

Ein weiterer Evergreen unserer Kollektion ist unsere Fototagebuch-Quadrat.


Ein Fototagebuch-Quadrat mit Prägung
Auf den ersten Blick sieht dieses Fototagebuch, verglichen mit dem oberen querformatigen, nicht so besonders aus. Erfahrene Sina-Kunden werden aber merken, dass die Streifen rechts nicht zu unserem üblichen Marmorpapier gehören, mit dem wir die Bücher sonst verzieren würden.
Nein, diese Streifen haben wir ganz persönlich für unseren Kunden angefertigt. Unsere Auswahl an handgeschöpften Marmorpapieren ist eigentlich sehr groß. Doch dieser Kunde wollte ein Papier, das wirklich 1:1 zu dem Gewebe passt, mit dem wir das Fototagebuch eingebunden haben.

Solche Wünsche und Ideen sind das Beste an unserem Beruf. Es macht unglaublich viel Spaß auf diese Weise kreativ zu werden und solche besonderen Arbeiten machen zu dürfen.

Freitag, 12. August 2011

Neue Seite, neue Regeln, neues Konzept

Viele haben es schon längst bemerkt, der eine oder andere vielleicht doch noch nicht:

Wir haben unsere Domain neu gestaltet!

Der Name ist immer noch der selbe http://www.sina-edition.de/, aber die Gestaltung ist jetzt moderner und besser strukturiert. Es gibt noch hier und da ein paar Dinge, die noch nicht zu 100% fertig sind, aber der größte Teil ist schonmal geschafft. Wir versuchen jetzt immer noch mehr und vor allem neuere Bilder in diese Seite mit einzubinden. Mit denen sollen sich unsere Kunden ein besseres Bild davon machen können, zu was eine kunsthandwerkliche Buchbinderei überhaupt fähig ist.

Lob, Kritik oder sogar Verbesserungsvorschläge dürfen gerne hier abgegeben werden.


Jetzt zu den etwas unangenehmeren Änderungen, die bei uns stattfanden:
Wie auch auf unserer Domain angekündigt, mussten wir unsere Zahlungsbedingungen ändern. Von jetzt an müssen wir unsere Kunden leider darum bitten, im Voraus zu bezahlen. Damit werden ganz viele treue Kunden gestraft, die immer pünktlich bei Empfang ihrer Ware bezahlt hatten.
Doch es gibt leider auch viele schwarze Schäfchen in unserer Kundenliste, die es mit dem pünktlichen Zahlen nicht so genau nehmen. Wir haben zur Zeit über andertahlb Monate Umsatz als Außenstände vorzuzeigen und das tut einem Betrieb wie unserem verdammt weh.


Zum Schluss aber noch etwas erfreuliches!

Lilian Tober, die Inhaberin des "Jever Express" (von uns liebevoll Bimmelbahn genannt), und Sina haben sich zusammengesetzt und ein kleines Magazin auf eigene Kosten herausgebracht. Das "Jever Anno 2012" ist ein hochwertiges Heftchen, das unsere schöne Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten von ihrer besten Seite zeigt.
Wie kam es dazu? Erzählt man jemanden, der nicht aus der hiesigen Umgebung kommt, dass Jever eine Stadt ist, bekommt man meist nur einen überraschten Blick zu sehen.
Tatsächlich? Ich kenne nur das Bier. Aber eine Stadt? Aha. Gibt es da etwas interessantes außer dem Bier?
Und dann kommt man auch schon selbst ins Grübeln. Was hat unsere Stadt eigentlich zu bieten? Und so nach und nach kommt da dann doch etwas zusammen: Ein Schloss, natürlich das Brauhaus, unsere Nachtwächter, die Krimitour, der Jever-Express, das Feuerwehr Museum... und das war noch nicht einmal alles.
Was es dann alles zu sehen gibt in Jever, ist in Lilians und Sinas Heft zu finden. Gerade für alle Reiseveranstalter ist dieses Heft einfach genial, weil es nicht ein großer Umschlag mit hunderten Flyern ist, wo man acht Stunden braucht, um mal etwas genaueres herauszufinden. Hier hat man vielmehr alles auf einen Blick mit einem cleveren Bausteinsystem, das einem wirklich bei der Zusammenstellung eines Urlaubs für ganze Touristengruppen hilft.
Die Hefte können bei uns umsonst mitgenommen werden.

Morgens fährt man in die Stadt hinein...

... und nach einem schönen Urlaub verlässt man sie wieder.

Freitag, 8. Juli 2011

Ein Halblederband mit Doppelkordelung

In unserer Werkstatt machen wir doch schon öfters verrückte und ausgefallene Dinge. Unsere Kollektion beispielsweise in allen Formen, Farben und Variationen. Ob mit individueller Titelblatteinlage, Unterlegung oder Prägung.

Solche Sonderanfertigungen sind zwar immer öfters an der Tagesordnung, aber wir beschäftigen uns auch vorallem mit alten Büchern. Diese alten Schätze wieder in Ordnung zu bringen kostet einiges an Zeit und Geduld, lohnt sich aber immer, wenn man das Endergebnis betrachtet.

Eine Mischung aus beidem, moderne Materialien durch alte Herstellungweisen zu einem Buch zu verarbeiten, taucht nicht allzu oft auf. Deshalb zeigen wir hier mal einen kleinen Einblick in unser Handwerk:

Was wir machten war ein Halblederband mit Doppelkordelung. Das klingt zuerst einmal ganz kompliziert - und das ist es auch zum Teil. Also zuersteinmal: Was ist eine Doppelkordelung?
Eine Kordelbindung ist eine wunderschöne aber etwas in Vergessenheit geratene Art der Fadenheftung. Dabei werden die einzelnen Lagen (Papierbogen) mit Hilfe von Kordeln aneinander genäht.
Bei einer Doppelkordelung wird statt einer Kordel zwei benutzt.


So wird's genäht. Die Skizze einer Doppelkordelung.
Und das so zu nähen braucht ein bisschen Zeit, aber sobald man den Dreh raus hat, geht es doch recht schnell.


So sieht die Kordelung dann real aus.
 Ein richtiges Buch hat natürlich keinen geraden Rücken. Damit der Rücken rund wird, prügelt man mit einem Holzhammer so lange auf das arme Ding ein, bis einem die Rundung gefällt. (Kein Scherz!)


Etwas unscharf, aber trotzdem gut zu sehen: Eine schöne Rundung für ein schönes Buch.
Natürlich muss bei einem fadengehefteten Buch nicht stark draufgehämmert werden. Meistens reicht es sogar, wenn man nur mit dem Daumen die Rundung reindrückt.

Als nächstes widmen wir uns dem Deckel des Buches. Die Kordeln müssen ja irgendwo hin und sie einfach so unter dem Vorsatzpapier (= das ist das Papier, welches das Buch nachher mit dem Deckel verbindet) verschwinden zu lassen, wäre ja langweilig. Schließlich macht man keine Doppelkordelung, um sie einfach nur im Rücken bewundern zu können. Nein, wir wollten sie auch auf dem Deckel sehen.

Hier der Deckel. Die untere Kante wird nachher am Rücken liegen.
Durch die Löcher, die man hier auf dem Bild sehen kann, werden nachher die Kordeln gezogen. Dadurch machen sie erst einen Umweg über den Deckel, bevor sie durch ihn gezogen und unter ihm angebracht werden.
Und so sieht das ganze dann aus:

Die Kordeln gehen vom Rücken aus auf die Deckel, ...

... um dann durch diese gezogen, an der Innenseite angebracht zu werden.
 Das war schon mal ein schweres Stück Arbeit. Aber jetzt kommen wir zum schönsten Teil: Die Arbeit mit unserem tollen Leder. Das Lammnappa, das wir von unserem Händler bekommen, ist so schön weich, dass man es stundenlang anfassen könnte. Aber irgendwann muss man sich dann doch wieder auf die Arbeit konzentrieren...


Zuerst wird der Rücken aufgeklebt. Hier kann man deutlich die Kordel sehen.


Danach kommen die für einen Halblederband obligatorischen Ecken.
Da das Grau der Pappe ziemlich doof zum Leder aussieht, haben wir uns entschieden von unserem Marmorpapier etwas zu nehmen und damit die Deckel zu kaschieren.


Marmorpapier und Leder. Hier passt es eindeutig zusammen.
Nun wird das Buch eingefügt. Das heißt, dass die Vorsätze mit dem Deckel verbunden werden. Dadurch wird es richtig stabil und kann nicht auseinanderfallen.
Obwohl das Buch schon jetzt ein absoluter Hingucker ist, hat uns noch etwas gefehlt. Nach einigem Überlegen wussten wir, was es war:

Mit einem Titelschild wird das Buch zu einem ganz persönlichem Geschenk.

Und als kleines Extra, das Titelschild in Miniatur auf dem Rücken.

Somit kann man alte Technicken zum Binden von Büchern mit neuen Materialien verbinden.

Und so ein Halblederband ist nur ein Beispiel von vielen...